Folgendes Monster habe ich vor wenigen Jahren eingefangen. Dieser Blog Eintrag soll sensibilisieren um solche Powerpoint Unfälle vermeiden zu helfen.
In den letzten Jahren sind allgemein die Slides dank Presentation Zen deutlich besser geworden. Aber was sind gute Slides eigentlich?
Das führt unweigerlich zum Zweck oder Ziel der Präsentation. Was gute Slides sind, hängt vom Ziel ab. Soll es eher Dokumentation sein wie z.B . eine Uni Vorlesung? Oder soll es emotional unterstützend sein, wie ein Pitch Vortrag vorm Kunden?
Mein Ziel sind in der Regel Technik Vorträge mit 60 Minuten Länge. Es geht zwar Inhaltlich viel um How to, aber vielmehr um Begeisterung. Was nimmt der Teilnehmer mit, was weis er nach 2 Tagen noch?
Wie sieht es dabei mit der Balance zwischen PPTX Schlacht und just Code aus?
Aus Erfahrung weis ich, das die Referenten die (fehlerfrei!) runter coden am besten bewertet werden. Das reinziehen von größeren Codeblöcken in Visual Studio Editor überfordert den Zuseher allerdings. Der Mensch muss verstehen wie der Code wächst. Und superwichtig, keine crashes. Wenn das Publikum darüber lacht, heißt das nichts gutes. Der Trend geht wieder zu mehr Slides und weniger Coding.
Wie sollen diese Slides aussehen. Ein paar Beispiele von Channel 9.
Code muss für alle lesbar sein, bis zum letzten Sitz der letzten Reihe. Ich gehe persönlich immer ganz nach hinten und mach den Check um die notwendige Zoomstufe zu kennen. Außerdem nie mehr als 10 Zeilen darstellen. Und nein, schnelles scrollen hilft auch nicht. Markieren mit der Maus wird auch überschätzt.
Kommen wir zu den Slides.
Kacheln, auch wenn gerade modern, eignen sich unheimlich schlecht für Slides. Hier kommen lange Texte hinzu. Der Teilnehmer hört entweder zu oder liest den Text. Wenn er kann. Oftmals ist der Blick auf das unter Drittel durch den Vordermann verdeckt. Hier scheint zusätzlich die 16:9 Ansicht erst später eingesetzt worden zu sein. Leere auf der rechten Seite.
Designvorgaben engen ein. Microsoft hat sich in diesem Beispiel in Anlehnung an das Windows 8 Logo das Trapez einfallen lassen.
Auch hier sind die Design vorgaben kein Gewinn. Nur 25% der Fläche wird genutzt. Dank hoher Beamerauflösung grundsätzlich kein Problem, aber eben auch kein Gewinn.
Kurze Texte, vielleicht nur einzelne Wörter machen sich grundsätzlich gut. Andererseits ein bisschen Rand sieht auch nicht schlecht aus.
Ausformulierte Texte, verschärft über mehrere Zeilen und dann die höchste Steigerungsstufe, ein Referent der es vorliest (war in dem Fall nicht so)
Keine schlechte Idee. Screenshot in Slide. So kann man sich auf das relevante fokussieren und das Bild hat mehr Ruhe.
Wie war das mit der Lesbarkeit? Farben, Schriften? Ganz allgemein, wie zeichnet man ein Diagramm, so das auf Anhieb jeder erkennt um was es geht?
Das ist schon ziemlich gut. Bei deutschem Publikum, wenn möglich.. in der Landessprache. Ich würde Überschrift und Subtitel komplett weglassen. Die Aussage “alle 6 Monate neue Version” –lange Sprechpause- wird dann durch die Grafik glaubwürdig unterstrichen.
Was immer Sie mir sagen wollen, fühlt sich glaubwürdig an. Klare Message, lesbar, grafisch strukturiert.
Perfekt? Bild von iPhone kommt immer gut.
Bilder sagen mehr als tausend Worte. Aufpassen bei den Bildrechten, vor allem wenn man die Slides dann weiter gibt.
Aus dem gleichen Vortrag. Hier kann man den Karrieresprung spüren. Bild einfach super. Warum das mit Farben hinterlegt ist (die auch noch einen 3 D Effekt haben) ist eher schleierhaft.
Ich hab die Slide geändert. Was wirkt besser #1 oder #2? Schrift ist nun Segoe UI Light.
Gesichter sind immer eine coole Sache. In diesem Vortrag werden sogar Personen erfunden an denen die Story später hängt. Das heißt Gesicht und Name tauchen immer wieder in den Slidedeck auf.
Man kann es aber auch übertreiben. Der Herr auf dem Foto ist nicht Neno Loje, sondern ein nach einem unbekannten System ausgesuchte Person von Microsoft. Passt nicht so ganz zur Schweizer Zielgruppe.
Was ist hier der Fehler? Gibt nichts zu gewinnen.