SCCM: Verwaltung von Clients in nicht-vertrauten Domänen und in Workgroups

Am leichtesten ist es für den Administrator natürlich, wenn alle verwalteten Geräte in der selben Domäne stehen. Aber der System Center Configuration Manager ist auch in der Lage, mit Geräten umzugehen, die außerhalb der eigenen Gesamtstruktur (“Forest”) in einer nicht-vertrauten Domäne (“Non-trusted Domain”) oder sogar nur in einer Arbeitsgruppe (“Workgroup”) stehen. Dafür sind ein paar Voraussetzungen zu erfüllen und ein paar Besonderheiten bei der Einrichtung zu beachten. Voraussetzungen: Geräte der nicht-vertrauten Domäne (“nvD”) oder der Workgroup (“WG”) können den gewünschten Verwaltungspunkt (“Management Point”, MP) per DNS auflösen Verwaltete Geräte in der nvD und/oder der WG können von den Standortsystemservern (“Site Server”) des SCCMs aufgelöst werden (bei nvD zusätzlich der Domänen-Name der nvD) Das Konto der Client-Push-Installation hat ausreichend Rechte auf den Zielcomputern Bei nvD ist ein Domänen-Account der nvD nötig, der auf den Clients lokale Admin-Rechte hat Bei WG-Computern ist ein lokales Admin-Konto nötig, dass auf jedem WG-Computer gleich konfiguriert ist (Name / Passwort) Um nun den Configuration Manager Client auf einem Gerät in einer Workgroup hinzuzufügen, kann die Push-Installation verwendet werden. Dazu muss a) die Firewall des PCs entsprechend geöffnet werden und b) ein passendes (lokales!) Konto als Push-Installations-Konto hinterlegt werden (Mehrere Konten möglich!): Außerdem ist es notwendig, ein passendes Netzwerkzugriffskonto (“Network Access Account”) im SCCM zu hinterlegen, denn das Computerkonto des WG-Systems hat ja keine Leserechte auf den Site-Servern der Domäne: Nun kann der Client mittels Pushinstallation (oder auch händisch!) verteilt werden und Software und co. auf den Arbeitsgruppen-PCs bereitgestellt werden. Für die Verwaltung von Computern in einer nicht-vertrauten Domäne (nvD) muss zunächst die Gesamtstruktur der nvD bekannt gemacht werden: Außerdem muss die “Active Directory Systemermittlung” um die externe Domäne (nvD) ergänzt werden: Damit können denn Geräte der externen Domäne gefunden werden – und später per Push-Installation (siehe oben) mit dem Client betankt und somit verwaltet werden. Hinweis: Für den Aufbau einer Secondary Site in einer externen Domäne ist eine bidirektionale Vertrauensstellung notwendig! (Two-Way-Trust)

SCCM 2012 R2: Linux-Systeme hinzufügen

Da ich in der letzten Zeit immer wieder gefragt wurde, wie man einen Linux-Computer zur Verwaltung von SCCM hinzufügen kann, möchte ich dies hier kurz darstellen. Zunächst benötigt man hierzu die Installationsquellen für den Configuration-Manager-Client für Linux bzw. Unix. Diese lassen sich über den Splash-Screen der SCCM-DVD besorgen: Über diesen Link gelangt man (je nach Sprache) auf einer Microsoft-Webseite, z.B. dieser: http://www.microsoft.com/de-de/download/details.aspx?id=39360 Beim Klick auf “Herunterladen” steht noch die Wahl, welche Version benötigt wird: Die heruntergeladene EXE-Datei muss nun noch mittels Doppelklick entpackt werden:   Nach dem Entpacken müssen die Dateien auf das gewünschte Linux-/Unix-System kopiert werden. Beispielhaft verwende ich dazu SSH: Nach dem Kopieren der Dateien muss die Datei “install” noch ausführbar gemacht werden. Dies geschieht mittels chmod +x install bzw. sudo chmod +x install Nach diesem Vorgang kann die Installation gestartet werden. Als Parameter sind der Name eines Management-Point-Servers, der Site-Code sowie die notwendige Linux-Version anzugeben: In meinem Fall lautet der Aufruf: ./install –mp srv1.kurs.intern –sitecode PS0 ccm-Universalx64.tar Sobald die Installation komplett ist, muss der Client noch im SCCM genehmigt werden: Nun ist der Client im SCCM registriert. Das lokale Logfile des Clients befindet sich unter /var/opt/microsoft/scxcm.log Dieses kann z.B. mit Hilfe des Aufrufs tail -F /var/opt/microsoft/scxcm.log beobachtet werden. Will man nun z.B. einen Policy-Abruf oder einen Hardware-Inventur-Zyklus erzwingen, ist dies mit den Aufrufen /opt/microsoft/configmgr/bin/ccmexec -rs policy bzw. /opt/microsoft/configmgr/bin/ccmexec -rs hinv möglich. Bei Bedarf kann man sich z.B. noch eine Gerätesammlung für alle Linux-/Unix-Systeme anlegen. Als begrenzende Sammlung verwendet man sinnvollerweise “Alle Systeme”. Die Mitgliedschaft lässt sich mit der Abfrageregel auf “Systemressource / Betriebssystem-Name und –Version” realisieren:     Viel Spaß beim Ausprobieren!