SQL Server 11 (Codename Denali) kurz vor CTP3


Andreas Rauch

Gegen Ende des Sommer ist die finale Version des SQL Server 11 zu erwarten. Bis dato lässt sich allerdings nur die CTP1 Version downloaden. “Informanten” zufolge ist die CTP2 Version nur einem bestimmten Personenkreis zugänglich. Die CTP3 Version allerdings wird wieder öffentlich –demnächst- zur Verfügung gestellt.

Was ist nun Neu?

 

Ich habe mir die neuen Features, soweit sie in der CTP1 Version vorhanden sind, angesehen und getestet.  Dadurch, dass verschiedene Entwicklungsteams getrennt voneinander arbeiten, sind bisher nur einige Features des Datenbankmoduls zur CTP1 durchgedrungen. Features zu BI muss noch ein wenig warten. Immerhin gabs hier bereits in der SQL Server 2008 R2 Version viel Neues.

AlwaysOn

 

Besonders angetan hat mir “AlwaysOn” aus dem Bereich Hochverfügbarkeit.  Was wäre denn, wenn wir viele gute Funktionen aus Logshipping, Clustering und Mirroring zu einem Feature  fusionieren könnten. AlwaysOn macht genau dies. Das Ziel von AlwaysOn  ist es nicht nur eine Datenbank, sondern gleich mehrere Datenbanken zu sogenannten AvailabilityGroups zusammenzufassen und bei Ausfall einer DB dementsprechend nicht nur für eine DB einen Failover einzuleiten, sondern alle DBs, die zu dieser AvailabilityGroup gehören. Als gutes Beispiel könnten man SharePoint Server 2010 mit seinen fast 20 Datenbanken sehen. Sobald eine DB Probleme macht, wird ein Switch aller Sharepoint Dbs zum Spiegelpartner eingeleitet. Zudem können alle gespiegelten Datenbanken so eingestellt werden, so dass sie zumindest lesbar sind – Logshipping lässt grüßen. Notwendig dazu ist allerdings ein Cluster, der die AvailabilityGroups überwacht. Eine Cluster Installation des SQL Servers allerdings ist nicht notwendig.

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Datenbankmodul

 

Im Bereich der T-SQL Sprache gibts es ebenfalls Neues, was dem einen oder anderen aus der Oracle Welt ein wenig bekannt vorkommen mag. Beispielsweise wird die Erweiterung OFFFSET zum order by eingeführt, mit der ein Paging in den Datensätzen möglich gemacht wird.

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Oder auch Sequences, mit denen auch außerhalb von Tabellen Zahlenfolgen (s.a. Primärschlüssel) generiert werden können. Natürlich lassen sich die Sequences steuern, um z.B.  Inkrement, Reset, Startwert oder auch zyklisches Verhalten vorzugeben.

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SQL Server Management Studio

 

Dass das SSMS und VS 2010 verheiratet werden sollen ist kein kein Geheimnis mehr. Im Gegenteil, das Projekt heißt Juneau. Damit haben Entwickler die Möglichkeit Datenbank- Designs nicht nur grafisch, sondern als auch textuell per T-SQL durchzuführen. Der Vorteil liegt auf der Hand: Beide Modelle sind einfach synchron zu halten.  Aber das wird erst in einer spätere Version zu sehen sein.

Der neue T-SQL Debugger ist aber auf jeden Fall jetzt schon zu haben. Zugegeben, ich bin bisher eher ein Freund des print gewesen. Aber die neuen Funktionen wie z.B: Breaks für vordefinierte Werte, Hitcounts, Filter oder viele weitere Informationen zum Prozess im Direktfenster auszugeben, lassen mein Herz hier höher springen.

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Desweitere fallen noch einige Kleinigkeiten wie Codesnippets und MultimonitorSupport auf.

 

Nach der CTP1

 

Das wohl aufsehenerregendste Feature wird  wohl Columnstore Indizes sein. Aufesehenerregend wohl deswegen, weil sich gerade bei großen Datenmengen Abfragen um unglaubliche Faktoren beschleunigen lassen. Wir sprechen hier von Demos, bei denen Abfragen von 40 Sekunden auf 4ms reduziert worden sind!! Die Idee der Columnstore Indizes ist nicht neu. Einfach mal nach PowerPivot suchen. Da steckt die gleiche technologische Idee dahinter: Indizes nach spaltenorientiert ablegen., Das spart Platz, weil oft eine hohe Kompression möglich ist und Spalten, die in der Abfrage nicht verwendet werden, die Indexsuche nicht belasten.

 

Da darf man sich doch auf das Sommerende freuen Zwinkerndes Smiley

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