OKR–die neue Sau im Dorf?

Nachdem SCRUM und Agile fast schon durch ist, agile Coaches sich langweilen und auch sonst aktuell keine Licht am Horizont erscheint, wie wär's mit einer neuen Softskill Methode!? Objectives and Key Results.

Besonders Aktuell wird das Thema, weil Microsoft seit Anfang August ein neues Toolset in Teams freigeschalten hat, die Viva Goals.

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Worum gehts denn? Es geht um Steigerung des Unternehmens Erfolges, indem man den Mitarbeitern konkrete Ziele an die Hand gibt. Man achte auf die Formulierung. Nicht vorgibt, sondern irgendwie anders. Nun arbeiten viele Unternehmen mit Zielen, Quartalsgesprächen und Reviews. Was aber sind die Probleme?

  • Ziele sind nicht bekannt
  • Ziele sind nicht erreichbar
  • Zielsetzung macht plötzlich keinen Sinnn mehr
  • Ziele werden nicht verfolgt und man tut nur so
  • KPIs werden manipuliert um den Bonus zu bekommen

Welchen Ansatz verfolgt nun OKR

  • Ziele sind herausfordernd
  • Die Ziele werden vom Team selbst definiert (passend zum darüber)
  • Teilerreichung ist Erfolg
  • Die Zielabsicht wird mit mehren Erfolg Treibern hinterlegt
  • ~ 3 Monatszyklus

Soweit die Theorie, aber wie kann man sich das vorstellen? Microsoft Viva Goals hat dafür Vorlagen.

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Ein Sales Ziel wird im Beispiel getrieben von drei Key Results. In Teams sieht das wie folgt aus.

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Die Team Mitglieder können dann an der Erfüllung arbeiten. Die Kennzahlen werden entweder manuell oder aus Datenschnittstellen eingestreut. Doch Vorsicht. Das Tool löst kein Organisationsproblem.

In meiner Schulungspraxis (Projekt Management und Scrum) hat sich immer wieder gezeigt, das Menschen Probleme haben Ziele zu formulieren. Einer der bekannteren Eselsbrücken ist die SMART Methode

  • Spezifisch
  • Messbar
  • Attraktiv
  • Realistisch
  • Terminiert

Aber das hilft noch immer nicht. Man muss das üben und dabei bleiben. Dann sind da noch die anderen Teammitglieder, die das mittragen müssen. Dazu benötigt man noch die gleiche Sprache um überhaupt die gewünschte Richtung und Maßnahmen konkret beschreiben zu können. Dann agiert ein Team nicht im luftleeren Raum, sondern ist über Schnittstellen in der Organisation vernetzt.

Mit Sicherheit werden wir die nächsten Jahre regelmäßig von OKR hören. Die bisherigen KPIs sind nicht obsolet, fügen sich unter Umständen durchaus gut in das Bild ein. Unterschied: KPI sind oft mit Bonis verbunden, OKR nicht. Hier steht die Motivation im Vordergrund.

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