Das Feature „Pläne“ (englisch: Plans) in Power Apps ermöglicht das automatische Erstellen einer Geschäftslösung durch den sogenannten Plan Designer. Dabei nutzt Power Apps fortschrittliche KI-Technologien, um aus einer Beschreibung der Geschäftsanforderungen automatisiert eine funktionsfähige Power-Apps-Lösung zu generieren.
Was genau passiert beim Einsatz des Plan Designers?
- Formulierung der Geschäftsanfrage:
- Der Nutzer gibt in natürlicher Sprache an, was die Geschäftslösung konkret leisten soll, z. B. „Erstelle eine App zur Verwaltung von Kundenfeedback mit automatischer Benachrichtigung bei schlechten Bewertungen“.
- Automatische Generierung eines Lösungsvorschlags:
- Der Plan Designer analysiert die Anforderung mittels KI.
- Es wird automatisch ein konzeptioneller „Plan“ erstellt, der vorgeschlagene Komponenten und Prozesse enthält, wie beispielsweise:
- Datenquellen (Dataverse)
- Datentabellen mit Feldern und Beziehungen
- Automatisierungen (Flows, Aktionen und Trigger)
- Agent erstellen (in einigen Szenarien nicht möglich)
- Power BI Berichte (noch nicht verfügbar)
- Bereitstellung und Anpassung:
- Nach Erstellung des Plans zeigt der Plan Designer eine detaillierte Übersicht an, welche Bestandteile automatisch generiert wurden.
- Nutzer können alle Komponenten überprüfen, anpassen und erweitern.
- Es ist jederzeit möglich, manuell einzugreifen, etwa um zusätzliche Funktionen hinzuzufügen, Designs anzupassen oder Integrationen zu optimieren.
Arbeitsschritte im Umgang mit dem Plan Designer:
- Schritt 1 – Anforderung definieren:
- Kurzbeschreibung der App in natürlicher Sprache eingeben.
- Schritt 2 – Automatische Lösungserstellung:
- KI erstellt automatisch Vorschläge für App-Komponenten und Automatisierungen.
- Schritt 3 – Validierung und Anpassung:
- Nutzer prüft Vorschläge und nimmt ggf. manuelle Änderungen vor, z. B.:
- Felder hinzufügen/ändern
- Design-Elemente anpassen
- Flows oder Automatisierungen bearbeiten
- Schritt 4 – Veröffentlichung:
- Fertige App wird getestet und veröffentlicht.
Nutzung zur Erstellung eines Agents:
Aus den automatisierten Lösungen kann mithilfe von ergänzenden KI-Technologien auch ein intelligenter Agent erstellt werden. Typische Anwendungsfälle für solche Agents sind:
- Digitaler Assistent:
- Unterstützung bei häufigen Geschäftsanfragen und Workflows, z. B. Terminvereinbarungen oder Aufgabenmanagement über natürliche Sprache.
- Chatbot-Integration:
- Direkte Einbindung eines virtuellen Assistenten, etwa als Copilot-Agent, der Nutzer bei komplexen Aufgaben direkt unterstützt.
Vorteile des neuen Features „Pläne“:
- Beschleunigung der Entwicklung durch automatisierte Erstellung.
- Reduktion der Komplexität durch KI-gestützte Vorschläge.
- Schnelle Umsetzung von Prototypen und produktiven Anwendungen.
- Einfache Integration von KI-basierten Agents.
Insgesamt vereinfacht das Feature „Pläne“ erheblich die initiale Erstellung und Integration moderner Geschäftsanwendungen inklusive intelligenter Agents.
Nachfolgen die Vorgehensweise und die Schritte:
In Power Apps Portal – Startseite aufrufen und der Vorgang wird eingeleitet

Der Plan Designer erstellt daraufhin eine Reihe von Objekten, inkl eines Geschäftsproblems und der damit verbundenen Anforderungen und verfolgtem Zweck.

Oben rechts sehen wir 4 verschiede Agenten

Der Plan Designer hat die erforderliche Struktur geschaffen inkl. des Geschäftsproblems und der dazugehörigen Benutzeranforderungen, die bei Bedarf angepasst werden können.
Die einzelnen Komponenten können übernommen oder bearbeitet werden

Der sog. Prozess-Agent identifiziert die Prozesse und listet diese auf

Um den erstellten Business-Prozess nachvollziehen zu können, kann der Prozess mittels des Prozess-Agents aufgerufen werden.

Jegliche Überarbeitung ist möglich, z.B. ein Doppelklick auf eine Tabelle im Prozess-Agenten oder „Details anzeigen“ in der linken Gesamtübersicht öffnet die erstellte Datenstruktur, die editierbar ist, sowie es auch ermöglicht, die Datenstrukturen bspw. mit Daten aus externen Tabellen zu importieren oder Änderungen an der Datenstruktur vorzunehmen.

In der Datenstruktur können die Details der Tabellen inkl. Beispieldaten eingesehen werden.

Die Daten können auch neue Spalten erhalten bei Bedarf.

Rechts im Dialogfenster befindet sich Copilot, diesen fordere ich auf eine neue Spalte hinzuzufügen

Die neue Spalte ist nun in der Tabelle „Mitarbeiter“ zu sehen

Nach der Bearbeitung, von Struktur und ggf. Inhalt können die Objekte direkt in einer Lösung gespeichert werden. Oben rechts ist das Speichern möglich, per Klick auf das Symbol „Diskette“. Entweder in einer vorhandenen Lösung (unter dem Punkt „Erweitert“ oder in einer neu erstellten. Dies kann zu jedem Zeitpunkt der Erstellung oben rechts im Menü mit Klick auf das Diskettensymbol erfolgen.

Nun geht es mit dem letzten Lösungs-Agenten weiter, nach Bestätigung der Datenstruktur des Daten-Agent.
Der Lösungs-Agent schlägt Apps (Canvas und Modellgesteuert), zwei Flows, sowie einen Power BI Bericht als weitere Lösungen vor (in anderen Tests auch einen Copilot Agent)

Auch diese vorgeschlagene Ausarbeitung der Komponenten kann bei Bedarf angepasst werden. Mittels eingebundenem Copilot kann per Texteingabe eine Anweisung erfolgen, um z.B. einen weiteren Flow zu erstellen, der in MS Teams ein bestimmtes Team über einen eingereichten Antrag informiert.
Nach dem Bestätigen „Sieht gut aus“ werden die Objekte und vorangegangen die Tabellen erstellt. Ein Klick noch auf „Tabellen speichern“ und es geht los.

Der Daten-Agent erstellt jetzt die erforderliche Datenstruktur, hier handelt es sich um Dataverse Tabellen inkl. jeweiliger Verbindungen zueinander.
Der nächste Schritt umfasst jetzt die Erstellung von gewünschten Objekten die im Abschnitt „Technologie“ angezeigt werden.
Ein darunter befindlicher Banner zeigt diese Information an.


Ein Objekt wird zwar angezeigt, lässt sich jedoch nicht erstellten, und zwar der PBI- Bericht ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht verfügbar.

Die einzeln per Klick eingeleiteten Objekte („Erstellen“) werden in separat geöffneten Browser-Fenstern angezeigt und dann erstellt.
Die Flows werden per Vorschau abgebildet dargestellt, können ggf. bearbeitet und editiert werden.

Per Klick auf „Beibehalten und Fortfahren“ und nach Prüfung der verbunden Dienste, kann der Flow erstellt werden.
Der Flow wird direkt in der Power Automate Platform geöffnet, kann also editiert werden, bevor er abschließend gespeichert und veröffentlicht wird.
Auf der rechten Seite in Power Automate gibt der Copilot Aufschluss darüber, was geschieht.

Nachdem alle Objekte erstellt worden sind, kann die Arbeit mit den einzelnen Komponenten, d.h. mit den Apps und Flows inkl. der im Hintergrund liegenden Dataverse Tabellen als Datengrundlage verwendet werden.
Fazit: Ein sehr interessanter und gleichzeitig intelligenter Ansatz für das Arbeiten auf der nächsten Stufe der Nutzung von automatisierten Erstellungsprozessen inkl. Verkürzung von manuellen Arbeitsschritten und der Adaption von künstlicher Intelligenz.
Hinweis: in meinem ersten Test, anders als bei betrachteten Tutorials, die ich als Showcase gesehen habe, ist in meinem Test leider kein Agent als Komponente erstellt worden.
Beim zweiten Test hat dies wiederum sehr gut funktioniert. Einiges an Komponenten ist noch eine Preview-Funktion. Es ist davon auszugehen, dass dies in naher Zukunft hervorragend funktionieren wird.