Storage Replica - Server 2016 Datacenter Feature

Im Rahmen von Windows Server 2016 gibt es für die Datacenter Version eine neue Möglichkeit des Desaster Managements.

Während man vorher nur auf Spiegelungen innerhalb eines Raids zurückgreifen konnte, bietet Server 2016 eine OnBoard-Lösung für Bit für Bit Spiegelungen unabhängig vom Standort. So spielt es keine Rolle mehr, ob der zu Spiegelnde Server oder das zu spiegelnde System, einzelne Server oder Storage Cluster (z.B. Storage Spaces Direct) in einem anderen Raum, einem anderen Haus, einer anderen Stadt oder sogar einem anderen Land steht. Wichtig sind eine bestehende Netzwerkverbindung und dieselbe Domäne.

Die Funktion wird im folgenden Beispiel vorgestellt. Dies ist keine Anleitung für die Umsetzung in einem Livesystem, sondern soll nur die Funktionsweise und generelle Einrichtung zeigen.

Benötigt werden zwei Rechner in einer Domäne mit je zwei Festplatten, die online geschalten und Initialisiert sind (weitergehen mit Server1 und Server2 betitelt). clip_image002

In diesem Beispiel beträgt die Größe der Datenpartitionen je Server 50 GB, erhält den Laufwerksbuchstaben E: und die Bezeichnung Daten.

Als Größe für die Log Partition, welche den Laufwerksbuchstaben F: trägt, sind 9 Gigabyte vorgeschlagen, wobei ich aus Puffergründen 10 GB verwende.

Auf Server1 wird über den Servermanager unter verwalten mit „Rollen und Features hinzufügen“ das Feature Speicherreplikat hinzugefügt.
Gleichzeitig wird auch das PowerShell Modul für das Speicherreplikat mit installiert.

Während der Server1 rebootet, das gleiche bei Server2 durchführen.

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Sobald beide Server wieder gestartet sind, bei einem Server eine elevated PowerShell starten und folgendes cmdLet ausführen:

Test-SRTopology – SourceComputerName Server1 -SourceVolumeName E: -SourceLogVolumeName F: -DestinationComputerName Server2 -DestinationVolumeName E: -DestinationLogVolumeName F: -IgnorePerftests -Resultpath C:\temp

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Dieser Befehl testet alle Voraussetzungen für Storage Replica Verbindung von Server1 und Server2 und legt ein Logfile im Ordner C:\temp ab.

In dem Log darf es für diesen Testfall zwar Warnungen, aber keine Fehler geben. In einem Livesystem sollten auch die Warnungen vor Inbetriebnahme beseitigt werden. Für den Testfall reicht es wenn keine Fehler auftreten.

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Sobald keine Fehler mehr bestehen, kann man mit folgendem PowerShell-Befehl die Storage Replica Beziehung aufbauen:

New-SRPartnership -SourceComputerName Server1 -SourceRGName rg01 -SourceVolumeName E:
-SourceVolumeLogName F: -DestinationComputerName Server3 -DestinationRGName rg02 -DestinationVolumeName E: -DestinationVolumeLogName F:

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Die Verbindung ist hergestellt und die Replikation aktiv.

Auf die Datenpartition E: bei Server1 können jetzt Daten hinterlegt werden, welche sofort auf Server2 am Zielort repliziert sind.

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Da der lesende bzw schreibende Zugriff immer nur von einem System (Server / Cluster) aus Möglich ist, ist der Zugriff auf die Daten bei Server 2 gesperrt.

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Die Replikationsrichtung lässt sich jederzeit über diesen PowerShell Befehl umdrehen:

Set-SRPartnership -NewSourceComputerName Server2 -SourceRGName rg02 -DestinationComputerName Server1 -DestinationRGName rg01

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Nähere Informationen über die Replikation erhält man durch diese zwei Befehle:

Get-SRGroup

Get-SRPartnership

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So lässt sich z.B. die Schreibrichtung ermitteln, welches Volume die Quelle oder das Ziel ist, welches Volume für das Log zuständig ist und vieles mehr.

Weitere Möglichkeiten von Server 2016 erfahrt ihr in unserem Kurs Windows Server 2016 – Administration, eine genau Agenda und Buchungszeiträume dazu findet ihr hier.

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