Surface Pro 3 – perfekt für die Reise

Seit Kurzem darf auch ich ein Surface Pro 3 mein Eigen nennen. Aufgrund meines Jobs als CTO der ppedv bin ich häufig unterwegs. Ich bin in der glücklichen Position noch immer Trainings im SharePoint Development Umfeld zu halten. Wegen der häufigen Reisen habe ich es zu meinem Hobby gemacht, bei meinem Reisegepäck jedes mögliche Gramm Gewicht einzusparen.

Das Surface Pro 3 ist nun ein weiterer Schritt. Mein bisheriges Notebook, ein Lenovo 230, bleibt ab sofort zu Hause und ich bin nur noch mit dem Windows-Tablet, das mein Notebook ersetzen soll, unterwegs.

Mein Hauptthema ist SharePoint Development. Und gleich vorweg, einen SharePoint Server habe ich nicht am Surface installiert. Das wäre doch etwas übertrieben. Für meine Demos verwende ich einen Rechner, den ich in einem Rechenzentrum in Deutschland gemietet habe. Vom Surface aus greife ich nur per RDP zu. Damit ist das Thema Performance für mich auch schon erledigt. Mein Surface wird in der Schulung nur als RDP Client genutzt. (Wehe, es gibt keine Internet-Verbindung. Aber eine Backup-Versorgung in Form meines Nokia 630 Dual-Sim ist immer dabei.)

Videoausgang

Ohne Beamer ist bei mir keine Schulung möglich. Daher ist der Videoausgang für mich ein wichtiger Punkt. Das Surface bietet nur einen Mini-Displayport. Daher sind ab sofort 2 Adapter in meinem Reisegepäck. Einer für VGA und einer für HDMI. Es sind noch nicht alle Beamer in unseren 12 Standorten auf HDMI umgerüstet. Und selbst wenn wir diese ausgetauscht haben, kann ich den VGA-Adapter nicht zu Hause lassen. Ich kann nicht erwarten, dass jeder unserer Inhouse-Kunden einen HDMI Beamer hat.

Trotz dieser beiden Adapter ist mein Reisegepäck noch immer leichter als früher mit Notebook.

Ein zweiter Monitor

Ich bin ein großer Fan von zwei Monitoren. Der erste ist für die Teilnehmer und zeigt das aktuelle Schulungsgeschehen. Der zweite Monitor ist für firmeninterne Belange wie Email und Lync. Um auch unterwegs einen zweiten Monitor nutzen zu können, habe ich von Lenovo einen externen Monitor mit Touch-Funktionalität – ein tolles Gerät, das nur über USB 3 angeschlossen wird. Und hier ist der erste Kritikpunkt am Surface. Es hat nur einen USB 3 Port. Genau genommen benötige ich auch nicht mehr. Maus und externe Tastatur sind mittels Bluetooth angeschlossen. Dateitransfer per USB-Stick ist “retro”. Daher verteile ich meine Dateien per OneDrive.

Der einzige große Haken: der Monitor zieht mehr Strom als das Surface liefern möchte/kann. Sobald die Helligkeit des externen Monitors über 15 (auf einer 100-teiligen Skala) gestellt wird, geht der Monitor in Stromsparmodus, als wäre er abgesteckt worden. Damit kann man auch lustige Effekte erzielen: Die Einstellung auf 13, und dann Excel starten. Die große weiße Fläche benötigt wohl mehr Strom. Ergebnis: der Monitor geht offline. Excel wieder beenden und der Monitor wird wieder gefunden und das Notebook (Surface) schaltet auf Zwei-Monitor-Betrieb. Da ich aber auf diese Erlebnisse bei einer Schulung verzichten kann, habe ich mir einen USB 3 Hub mit Stromversorgung gekauft. Und wieder sind ein paar Gramm mehr in meinem Gepäck.

High Resolution-Anzeige

Das Surface arbeitet mit einer Auflösung von 2166 x 1440 Punkten. Das Bild ist toll und es ist ein Vergnügen mit dem Surface zu arbeiten - solange die Windows Symbole auf 150% Größe gestellt wurden. Und hier kommen zwei weitere Probleme auf mich zu.

Am externen Monitor wirkt 150% viel zu groß. Weniger als 150% kann ich aber am Surface nicht lesen. D.h. Fenster zwischen extern und intern hin-und herschieben ist nicht. Meine Lösung ist nun, am externen Monitor das RDP-Fenster anzuzeigen. Im virtuellen Rechner ist Normal-Größe eingestellt und somit passt die Auflösung wieder. Aber sobald ich das RDP-Fenster am internen Display anzeige, ist alles so klein, dass es für mich nicht mehr erkennbar ist.

Und damit zu Problem 2: wenn ich mit einer RDP-Verbindung am internen Display arbeite, muss ich im Remote-Rechner die Größe der Elemente auf 150% einstellen um damit arbeiten zu können. Da das Verstellen leider immer eine Neuanmeldung benötigt, muss ich mich zweimal anmelden bevor ich arbeiten kann. Wenn ich dann wieder bei einer Dockingstation mit “richtigen” Monitoren bin, darf ich wieder zweimal anmelden, da ich ja wieder alles zurückstellen muss.

Mobiles Arbeiten

Das war es aber auch schon mit meiner Kritik. Bisher habe ich mein Surface im Flugzeug und im Zug verwendet. Ich muss sagen, die Tastatur, das Typecover, ist fast so angenehm wie die vom Büro-PC. Normales Schreiben ist möglich. Im Flugzeug fällt nur auf, dass der Standfuß nicht weit nach hinten geklappt werden kann, da sich das Surface mit Tastatur und ausgeklapptem Standfuß auf dem Flugzeugtischchen nicht ausgeht. Klappe ich den Standfuß nicht so weit auf, dann ist das Display steiler und passt für mich nicht optimal. Da die Flugzeit nach Deutschland meist um die 60 Minuten liegt, kann ich damit leben.

Die Wärmeentwicklung des i5-Prozessors ist mir nicht negativ aufgefallen. Einzig während der Installation des Visual Studios wurde das Surface etwas wärmer. Aber das installiere ich (hoffentlich) nur einmal.

Tablet-Modus

In der Früh lese ich im Hotelzimmer immer gerne die Tageszeitung. Da ich diese mir nicht nachschicken lasse, lese ich die Online-Ausgabe am Tablet. Seit dem Surface bleibt mein Samsung Tablet zu Hause, da ich dieses nicht mehr benötige. Vom Surface kommt die Tastatur runter und ich lese im Hochformat Presse und Standard. Das neue Displayformat macht sich dabei wirklich bezahlt und ist sehr angenehm.

Fazit

Das Surface gebe ich nicht mehr her. Für meinen Einsatzbereich ist es optimal. Ein Windows-PC und ein Tablet in einem. Die wenigen Kompromisse gehe ich gerne ein, um das Gewicht meines Reisegepäcks zu optimieren.

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